Trockene Augen

Ein weit verbreitetes Problem

Das „trockene Auge“ ist eine weitverbreitete Erkrankung der Augenoberfläche mit zahlreichen unterschiedlichen Symptomen und Einflussfaktoren.

Was sind die Ursachen von trockenen Augen?

Es liegt eine Benetzungsstörung der Binde- und Hornhaut vor, die zu einer Augenreizung und Augenentzündung führen kann.

Bei vielen Menschen treten die Beschwerden im Alter zwischen 40 und 50 Jahren erstmals auf. Dabei sind Frauen mit einem Anteil von über 80 % weitaus häufiger betroffen als Männer.[1]

Trendwende: Es zeigt sich durch die zunehmend intensive Nutzung von Computern, Smartphones und Klimaanlagen in den letzten Jahren ein immer früheres Auftreten der trockenen Augen (Office-Eye-Syndrome).

Aus der „Volkskrankheit der trockenen Augen“ ist ein weitverbreitetes Problem geworden, das jetzt schon in der Jugend auftritt.[2] Eine entscheidende Rolle für die Entstehung und das Fortschreiten trockener Augen spielt der Tränenfilm.

Der Tränenfilm – Aufbau und Bedeutung

Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten, die gemeinsam das Auge perfekt schützen und in seiner Funktion unterstützen:

Traenenfilm

Abbildung „Tränenfilm“:

Die innere Muzinschicht (grün) wirkt verbindend zwischen Hornhaut und wässriger Schicht. Sie ist entscheidend für eine gleichmäßige Benetzung der Augen.

Die wässrige Schicht macht den mittleren, dicksten Teil des Tränenfilms aus. Sie sorgt für eine optimale Gleitfähigkeit der Lider, reinigt die Augen ständig, beugt Infektionen vor und unterstützt die Sehfunktion des Auges.

Die äußere Lipidschicht (gelb) stabilisiert den Tränenfilm zur Luft und verhindert schnelles Verdunsten der wässrigen Schicht (blau).

 

Muzinschicht

– die innere Schicht direkt auf der Augenoberfläche (grün)

Sie besteht aus wässrigem Schleim. Dieser sorgt für die gleichmäßige Haftung der wässrigen Schicht auf der wasserabweisenden Oberfläche der Hornhaut. Sie wird von den Becherzellen der Bindehaut gebildet.

Wässrige Schicht

– die mittlere Schicht des Tränenfilms (blau).

Der wässrige Anteil des Tränenfilms enthält u. a. gelöste Salze, Proteine und Antikörper. Sie ist vor allem für die Versorgung der Hornhaut und Befeuchtung des äußeren Auges verantwortlich. Gleichzeitig werden Stoffwechselprodukte, Fremdkörper und abgestoßene Zellen darüber abtransportiert. Sie wird in den Tränendrüsen gebildet.

Lipidschicht

– die äußere Schicht des Tränenfilms (gelb)

Ihre Aufgabe ist es, ein schnelles Verdunsten der wässrigen Schicht sowie ein Überlaufen der Tränenflüssigkeit über die Lidkante zu verhindern. Die Lipidschicht besteht aus verschiedenen Fetten. Sie wird in den Meibom-Drüsen gebildet.

Die Rolle des Tränenfilms

Der Tränenfilm hat eine wichtige Schutzfunktion und leistet einen wertvollen Beitrag zum scharfen Sehen. Er sorgt für eine möglichst glatte, stabile und sehr gut lichtdurchlässige Oberfläche auf dem Auge. Dabei ist er ständig im Fluss und einem regelmäßigen Austausch unterworfen, um Verunreinigungen abzutransportieren und Infektionen vorzubeugen. Nur so lässt sich das Auge gesund erhalten und eine hochwertige optische Leistung des Auges erreichen.

Für die Sehfähigkeit ist eine glatte Oberfläche zwischen Luft und Augen sehr wichtig, damit sich das Licht ideal auf der Netzhaut bricht.

Symptome, Ursachen, Behandlung

Lesen Sie weitere Details zu Symptomen, Ursachen, Behandlung und Folgen von trockenen Augen.

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Die Folgen durch Augentrockenheit

Sie sind immer unangenehm. Wer länger unter Augentrockenheit leidet, muss aufpassen. Auch Erblinden kann eine Folge von Augentrockenheit sein.

Diagnose - was macht Ihr Augenarzt

Ihr Augenarzt entscheidet individuell, welche Therapie für Sie die Beste ist. Um trockene Augen festzustellen gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden...

Meibom-Drüsen Dysfunktion

Meibom-Drüsen sind Talgdrüsen, die ein öliges Sekret bilden das durch den Lidschlag die Lipid-Schicht des Tränenfilms bildet und diesen vor Verdunstung schützt.

[1] Gerhard K. Lang, Augenheilkunde, Thieme, 6. Auflage, 2019, S. 50ff
[2] FEBO, MHBA PD Dr. C. Jacobi, E.M. Messmer, Diagnostik des trockenen Auges, Der Ophthalmologe 5/2018, CME

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